„Die Fachkraft von morgen ist der intelligente Problemlöser“ 

01. Juli 2021 | | 2 Minuten Lesezeit

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Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist eine der großen Herausforderungen der Zukunft für Wirtschaft und Wissenschaft. Auch in der internationalen Bodenseeregion steigt der Bedarf an entsprechenden Fachleuten. Hochschulen sehen sich vor der Aufgabe, wie sie ihre Studierenden auf die Arbeitswelt von morgen vorbereiten und welche Qualifikationen sie ihnen mitgeben müssen. Wir haben mit Prof. Dr. Jürgen Neuschwander, Vorstand des cyberLAGO e.V. und Professor für Informatik an der HTWG Konstanz darüber gesprochen, welche Eigenschaften die Fachkräfte von morgen brauchen und wie Schlüsselqualifikationen an der HTWG Konstanz vermittelt werden.

Jürgen Neuschwander

Prof. Dr. Jürgen Neuschwander ist Vorstand des cyberLAGO e.V. und lehrt Informatik an der HTWG Konstanz.

Professor Neuschwander, welche Eigenschaften brauchen die Fachkräfte von morgen?

Fachkräfte werden nach wie vor ein solides Wissen in ihrer Sparte benötigen, zudem wird es noch wichtiger, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Sehen Sie sich heute das Arbeitsumfeld einer Intensivstation in der Covid-19 Pandemie an. Wenn Sie als Pflegekraft nicht in der Lage sind die vielfältigen komplexen Apparaturen korrekt zu bedienen, haben die Patienten verloren. Eine Schlüsselkompetenz der Zukunft wird deshalb Flexibilität sein und die Fähigkeit, sich selbst etwas Neues beizubringen. Als Fachkraft von morgen sehe ich den intelligenten Problemlöser, mit einem breiten Portfolio an Fähigkeiten und Kompetenzen, nicht nur im fachlichen Bereich.

Wie werden solche Schlüsselqualifikationen an der HTWG Konstanz vermittelt?

Neben dem unabdingbaren fachlichen Grundlagenwissen in den einzelnen Studiengängen kommen weitere Schlüsselqualifikationen dazu. Bei uns in der Informatik beispielsweise sind Teamprojekte in den höheren Semestern eine Pflichtveranstaltung. Teamarbeit, Projektmanagement, das Denken und Handeln in zielorientierten agilen Prozessen, gepaart mit ausgeprägten nicht-kognitiven Fähigkeiten, all das gehört heute zur Kernkompetenz.

Was hat sich durch Corona an den Hochschulen verändert?

Durch die Pandemie wurden mehr Veränderungsprozesse angestoßen als in Jahrzehnten vorher. Innerhalb kürzester Zeit haben es die Hochschulen geschafft auf Online-Lehre und Online-Prüfungen umzustellen, viele Lerninhalte im Netz verfügbar zu machen und zeitlich flexibel mit den Studierenden über verschiedenste Kanäle zu kommunizieren. Vieles davon wird uns auch in Zukunft weiterhelfen, wenn die Lehre nicht mehr rein digital stattfindet.

Wie geht die Universität Konstanz das Thema Zukunftskompetenzen an? Das lest ihr im Beitrag “Zukunftskompetenzen: Die notwendigen Skills für die Arbeitswelt der Zukunft”, für den wir mit Eva Maisel vom Career Service der Universität Konstanz gesprochen haben.

cyberHR