Universität Konstanz verabschiedet als eine der ersten deutschen Universitäten eine Open Science Policy

10. Dezember 2021 | | 2 Minuten Lesezeit

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Alle Bestandteile des wissenschaftlichen Prozesses offen zugänglich und nachnutzbar zu machen: Das ist das Hauptziel der Open Science Policy, die der Senat der Universität Konstanz verabschiedete. Die Universität Konstanz ist damit eine der ersten Universitäten Deutschlands, die die Grundsätze und Prinzipien von Open Science offiziell zu ihrem Leitbild erklärt. Dabei integriert und aktualisiert die Open Science Policy die zwei bestehenden Policies der Universität zur Verwirklichung eines unbeschränkten und kostenlosen Zugangs zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen (Open Access) sowie zur nachhaltigen Publikation und Archivierung von Forschungsdaten (Forschungsdatenmanagement). Erweitert werden diese um zusätzliche Handlungsfelder in den Bereichen Bildungsmaterialien, Wissenschaftskommunikation, Software und Verwaltungsdaten.

„Als Universität stehen wir hier in Konstanz für eine Wissenschaftskultur des gegenseitigen Austauschs von Ideen. Unsere Open Science Policy spiegelt diese Vorstellung von Wissenschaft wider: offen, transparent und nachhaltig“, so die Rektorin der Universität Konstanz, Prof. Dr. Katharina Holzinger.

Vorreiter mit Open Access-Strategie

Insbesondere mit ihrer bisherigen Open Access-Strategie hatte die Universität Konstanz bereits seit Jahren eine Vorreiterrolle in Deutschland inne. Sie verfügt seit 2012 über eine Open Access Policy und nimmt mit ihrem hohen Anteil an Open Access-Publikationen von deutlich über 70 Prozent den Spitzenplatz im deutschlandweiten Vergleich ein, wie regelmäßig durch das renommierte CWTS Leiden Ranking festgestellt wird. Im Jahr 2018 rückte die Universität Konstanz durch eine zweite Policy zusätzlich den Aspekt des Forschungsdatenmanagements in den Blickpunkt: eine Selbstverpflichtung, Forschungsdaten strukturiert zu verarbeiten und langfristig zu speichern, damit diese auf Dauer nachprüfbar und nutzbar sind. Die Forschenden der Universität werden in der Policy seither dazu ermuntert, ihre Forschungsdaten öffentlich zugänglich zu machen, sofern zulässig.

„Die Open Access Policy und die Policy zum Forschungsdatenmanagement waren erste wichtige Bausteine, um die Wissenschaft an der Universität Konstanz offener, barrierefreier und transparenter zu machen, was auch zur Qualität von Wissenschaft beiträgt. Unsere Publikations- und Forschungsdaten-Repositorien bieten den Universitätsmitgliedern die dafür benötigte technische Infrastruktur“, so Petra Hätscher, Direktorin des Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum der Universität Konstanz. „Der Gedanke von Open Science geht jedoch noch deutlich weiter.“

Neue Maßnahmen und Handlungsfelder

Seit November 2020 entwickelte die Universität Konstanz unter Beteiligung verschiedener Akteure die nun verabschiedete Open Science Policy. Die Policy ist Bestandteil der universitären E-Science-Strategie, die im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert wird. Die neue Open Science Policy integriert und aktualisiert die früheren Policies und erweitert diese um zusätzliche Handlungsfelder von Open Science. Im Detail handelt es sich dabei um die Bereiche „Open Educational Resources“ (OER), „Wissenschaftskommunikation“, „Freie Software“ und „Offene Verwaltungsdaten“.

Im Falle der OER bestärkt die Universität Konstanz ihre Mitglieder in der Nutzung, Erstellung und Veröffentlichung freier Bildungsmaterialien. Sie folgt damit einer 2019 verabschiedeten Empfehlung der UNESCO, die in freien Bildungsmaterialien ein wichtiges Instrument zum Erreichen von chancengerechter und hochwertiger Bildung für ein lebenslanges Lernen sieht. Im Bereich „Wissenschaftskommunikation“ erklärt die Open Science Policy die offene und allgemeinverständliche Kommunikation von wissenschaftlichen Prozessen und Ergebnissen in Form eines stetigen Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zum Ziel.

Im Handlungsfeld „Freie Software“ empfiehlt die Universität Konstanz ihren Mitgliedern unter anderem, an der Universität entwickelte Software unter einer freien Lizenz zu veröffentlichen und damit für jeden kostenlos nutzbar zu machen. Durch den Punkt „Offene Verwaltungsdaten“ erweitert die Universität Konstanz ihr Verständnis von Transparenz und frei zugänglichen Informationen über die Wissenschaft hinaus und bekennt sich zusätzlich zur Veröffentlichung von Verwaltungsdaten in geeigneter Form und unter Wahrung von Datenschutz- und Persönlichkeitsrechten.

cyberHR