Neues Centre for Human | Data | Society an der Universität Konstanz

07. November 2022 | | 2 Minuten Lesezeit

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Nach dem erfolgreichen Kick-Off vom April 2022 wurde an der Universität Konstanz das Centre for HUMAN | DATA | SOCIETY gegründet. Das Zentrum untersucht transdisziplinär die Aspekte der Datengesellschaft sowie die Interaktionen zwischen Menschen und datengetriebenen Systemen.

Daten sind überall und bestimmen sämtliche Abläufe aktueller und vor allem auch zukünftiger Lebensgestaltung. Entsprechend diskutieren Öffentlichkeit und Politik seit langem über Bedingungen der Digitalisierung in allen Lebensbereichen. Eine allein datengesteuerte Entwicklung der Technik nimmt den Menschen jedoch nicht hinreichend in den Blick. Deshalb wurde an der Universität Konstanz das Centre for HUMAN | DATA | SOCIETY (CHDS) gegründet, das sich die grundlegende und transdisziplinäre Untersuchung der Datengesellschaft zur Aufgabe macht.

Zusammen mit der technischen Perspektive werden rechtliche, politische, psychologische, medienkulturelle, historische, wirtschaftliche und soziale Aspekte betrachtet. „Ziel des Zentrums ist, die häufig intransparenten Interaktionen zwischen Menschen und datengetriebenen Systemen sichtbar zu machen, kritisch zu reflektieren und idealerweise zu verbessern“, fasst Liane Wörner, Professorin für Rechtswissenschaft an der Universität Konstanz und Direktorin des Zentrums, zusammen.

Analyse der aktuellen Datengesellschaft

Mittels einer transdisziplinären Bestandsaufnahme analysieren die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand aktueller Entwicklungen die zeitgenössische Datengesellschaft und ihre Auswirkungen. Sie erforschen, welche Akteure in welchen Formen und Rollen beteiligt sind und in welcher Weise sie in sozio-technischen Systemen zusammenwirken. „So sollen mögliche Risiken einer zunehmenden Datafizierung – Datenerfassung, -speicherung und -auswertung also – in Bezug auf algorithmisch reproduzierte Diskriminierung, auf Fragen der Rechtsstaatlichkeit oder auch der sozialen Gerechtigkeit aufgedeckt werden“, betont Beate Ochsner, Professorin für Medienwissenschaft und Direktoriumsmitglied.

Die Expertise der Konstanzer Computervisualisierung ermöglicht, anwendungsspezifische Fehlanalysen in aktuellen datengetriebenen Systemen zu erkennen und ausgehend davon neue Interaktionsmöglichkeiten des Menschen mit den Systemen zu entwickeln. „Es ist wichtig, die Notwendigkeit einzelner Datenerhebungen, die Wirkung von Datensammlungen und die gesellschaftlichen Auswirkungen der Datenanalysen zu beleuchten“, hebt Direktoriumsmitglied Daniel Keim, Professor für Informatik, hervor. Die Konstanzer Forschenden wollen dabei gerade auch untersuchen, welche Datenerhebungen nicht erfolgen, und kritisch reflektieren, wo, wie und warum sich die Gesellschaft datafizieren, d. h. Daten erfassen sollte.

„Den Prozess der Datengesellschaft sollen und wollen unsere Forschungen nicht aufhalten und die Technisierung nicht verlangsamen“, so Liane Wörner. Vielmehr lautet die übergeordnete Frage: Was für eine Datengesellschaft wollen wir und wie soll sie gestaltet werden?

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