KI im Unternehmen – zwischen Hype und Pragmatismus

05. Februar 2025 | | 2 Minuten Lesezeit

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Bis zum Jahr 2030 soll künstliche Intelligenz weltweit 170 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen, prognostiziert der Future of Jobs Report des Weltwirtschaftsforum (WEF). Gleichzeitig heißt es, dass Unternehmen 92 Millionen Jobs abbauen und durch KI ersetzen werden. Knapp 1,1 Milliarden Arbeitsplätze sollen sich durch KI verändern. Zahlen, die deutlich machen, dass sich der Arbeitsmarkt wandelt. Doch was heißt das konkret? In welchen Bereichen gibt es bereits Beispiele für den Einsatz von KI? Und welche Vorteile, aber auch Herausforderungen bringen KI-Lösungen mit sich?

KI im Personalbereich

Im Rahmen der Veranstaltung „KI trifft Personalstrategie“, einer gemeinsamen Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Radolfzell und des cyberLAGO e. V. im Rahmen des Projekts KI-Lab Bodensee, ging es am 30. Januar 2025 um die Chancen und Risiken von KI im Personalwesen. „KI kann in der Personalarbeit zum Gamechanger werden, sofern das Unternehmen sich bewusst darüber ist, welches Ziel mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz erreicht werden soll“, so Martina Brutsch, Senior Human Resources Manager bei der zvoove Group GmbH. Möglichkeiten, KI-Lösungen im Personalbereich einzusetzen, gibt es für Unternehmen zahlreiche: KI-generierte Stellenbeschreibungen und Ausschreibungen, Kandidatensuche, in der Bewerberkommunikation, beim Kandidaten-Matching oder Erstellung von individuellen Personalentwicklungspläne kann KI eine wertvolle Unterstützung für die Personalabteilung sein. Das spart personelle Ressourcen und Zeit.

Der KI-Agent als Assistent

Noch einen Schritt weiter gehen KI-Agenten. Ein KI-Agent vereint mehrere Fähigkeiten: Wahrnehmung (z. B. das Verstehen von Sprache oder Bildern), Analyse (das Erkennen von Mustern in großen Datenmengen) und Interaktion (Kommunikation mit Menschen oder anderen Systemen). Die Funktion von KI-Agenten geht über die Verarbeitung natürlicher Sprache hinaus, sie können komplexe Aufgaben in unterschiedlichen Unternehmenskontexten lösen, von Softwaredesign und IT-Automatisierung bis hin zu Code-Generierungstools. Durch maschinelles Lernen lernt ein KI-Agent laufend dazu, kann so immer besser auf spezifische Anforderungen reagieren und liefert Antworten, die umfassender, präziser und besser auf den Benutzer zugeschnitten, als das bei herkömmlichen KI-Modellen der Fall ist. Und dennoch brauchen KI-Agenten im ersten Schritt menschliche Unterstützung. „Bei der Einführung eines KI-Agenten im Unternehmen ist es wichtig festzulegen, bei welchen Aufgaben er sinnvoll unterstützen kann. KI-Agenten benötigen Ziele und Anweisungen, die von Menschen definiert werden“, fasst Achim Speck, Geschäftsführer der bis.itk GmbH zusammen.

Kompetenzaufbau für die KI-Transformation

KI-Tools versprechen in vielen Unternehmensbereichen, gerade im Personalbereich, zwar Effizienzsteigerungen, stehen jedoch vor Herausforderungen, wenn es um rechtliche Rahmenbedingungen und Datenschutz geht. Aufgrund fehlender Richtlinien zögern viele HR-Abteilungen mit der Implementierung. Mark Dörr, Human Resources Director bei der zvoove Group GmbH, erläutert: „Eine strategische Planung, die Zusammenarbeit von IT und HR und die Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit KI ist unerlässlich für einen gewinnbringenden Einsatz von KI“. Künstliche Intelligenz verändert die Anforderungen an HR-Teams und verlangt neue Kompetenzen. Dabei geht es nicht nur darum, HR-Mitarbeiter in der Anwendung von KI zu schulen, sondern auch ein Verständnis bei den Mitarbeitenden zu schaffen, wie und wo KI auf strategischer Ebene eingesetzt werden kann, um einen Nutzen zu erzielen. „KI ist nicht dazu da, Menschen zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen. Die zwischenmenschliche Komponente im HR bleibt unverzichtbar“, erklärt Alessa Keller, Teamlead Human Resources bei der Sybit GmbH. Der Schlüssel, um KI erfolgreich einzusetzen und das volle Potenzial zu entfalten, bleibt letztlich der Mensch.

 

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