EXIST-Gründerstipendien fördern zwei junge Software-Unternehmen in Konstanz

29. Juli 2022 | | 2 Minuten Lesezeit

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Gute Ideen zu unterstützen und junges Unternehmertum zu fördern, darum geht es bei EXIST-Gründungsstipendien, die das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Klimaschutz verleiht, kofinanziert durch den Europäischen Sozialfonds. Ausgewählt werden innovative Gründungsvorhaben, die technologieorientierte Projekte oder wissenschaftsbasierte Dienstleistungen mit Alleinstellungsmerkmalen planen und Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg haben. Zwei Konstanzer Start-ups, Craftomatic und textada, erhalten seit kurzem diese Förderung. Die Gründungs-Initiative Kilometer1 an der Universität Konstanz berät und begleitet beide Start-up-Teams in den Gründungsphasen.

Craftomatic: Zeiterfassung besser im Griff

Während ihres Studiums in Kaiserslautern entwickelten Anna Brückner und Ivan Kostov ihre Software-Idee: Craftomatic soll eine faire und transparente Zeitauswertung bei Arbeitseinsätzen außerhalb der Firma gewährleisten, sowohl für die Mitarbeiter*innen als auch die Arbeitgeber*innen. Nach dem Umzug an den Bodensee entwickelten Brückner und Kostov ihre Software weiter, fachlich von Prof. Dr. Bastian Goldlücke (Professor für Computer Vision and Image Analysis an der Universität Konstanz) unterstützt, und beschlossen, hier ein Unternehmen zu gründen.

„Wir entwickeln eine digitale Stechuhr für die Baustelle mit Anwesenheits-Check mithilfe von GPS”, sagt Anna Brückner. „So werden die Arbeitszeiten fair und transparent, sowohl für den Mitarbeiter als auch den Arbeitgeber. Jede geleistete Minute wird entlohnt, nicht mehr und nicht weniger. Durch die Standortinformationen können die Arbeitszeiten exakt ermittelt und den entsprechenden Projekten zugeordnet werden.” Das wiederum unterstützt die Projektkostenplanung. Das Produkt wird zunächst als Dienstleistung und später als hochskalierbare Software-Lösung angeboten.

„Das Gründerstipendium gibt uns die Möglichkeit, uns voll und ganz auf unser Startup zu konzentrieren und unseren Prototypen zur Marktreife weiterzuentwickeln,” so die Start-up Mitgründerin. „Das wertvolle Feedback der Universität und der Gründungsinitiative half uns vor allem bei der Antragstellung und wir haben so Zugang zu einem großen Netzwerk.“

textada: Durch den Dschungel der Annotationen

Daten und insbesondere Texte müssen in Zeiten der Digitalisierung oft erst annotiert werden, um die darin enthaltenen Informationen zu verwenden. Texte werden dafür ausgiebig gelesen und relevante Passagen mit vorgegebenen Kategorien markiert. Angesichts stetig zunehmender Datenmengen und einem wachsenden Bedarf an annotierten Texten wird dieser Prozess immer teurer und zeitaufwändiger.
Dr. Felix Hamborg, Franziska Weeber und Moritz Bock machten diese Erfahrung während ihres Studiums, bevor Hamborg im Rahmen seiner Promotion Methoden entwickelte, um die zeitaufwändigen Textanalysen zu automatisieren. Basierend auf seiner mehrfach ausgezeichneten Forschung sowie Weebers Masterarbeit entwickeln die drei – unterstützt von Mentor Jun.-Prof. Andreas Spitz, Juniorprofessor für Data and Information Mining an der Universität Konstanz – die Annotationssoftware textada, welche sie als Software-as-a-Service anzubieten planen. Eine Besonderheit an textada: Die Software verwendet moderne KI-Techniken und schlägt auf Basis weniger manueller Annotationen weitere Annotationen vor und kann ab einer bestimmten Qualität der KI sogar eigenständig annotieren.
„Das Gründungsstipendium ermöglicht uns durch die monatliche Förderung nicht nur die Grundsicherung während der Arbeit am Start-up“, betont Weeber und fährt fort: „Es hilft uns außerdem, projektbasiert Expert*innen und Freelancer*innen zu engagieren, sowie Hardware anzuschaffen, die für die Umsetzung als Software-as-a-Service benötigt wird. Die Unterstützung in Form von Coachingmitteln und Gründungsworkshops erleichtert zudem den Transfer von der wissenschaftlichen Forschung hin zum wirtschaftlichen Start-up.”

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