Der Laulima-Gedanke

17. Juli 2018 | | 4 Minuten Lesezeit

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Laulima – ist das ein erfundenes Wort aus einer Fantasy-Welt? Eine exotische Frucht vielleicht? Oder eine seltene Pflanzenart? Nicht ganz. Obwohl – ein bisschen Exotik beinhaltet das Wort tatsächlich. Es ist nämlich hawaiianisch und bedeutet so viel wie „zusammenarbeiten“ und „kooperieren“. In welcher Art und Weise sich der „Laulima-Gedanke“ bei der jetzt-GmbH aus Konstanz niederschlägt, was Laulima.info ist und in welcher Verbindung das alles mit dem neu eröffneten mach-zentrum in Konstanz steht, haben wir bei Geschäftsführer Klaus König nachgefragt. Die jetzt-GmbH unterstützt Gründer und Start-Ups. Wodurch unterscheidet ihr euch von einer klassischen Gründungsberatung?

Wir bieten Gründern einen Rahmen, um direkt loslegen zu können. Eine Gründung, das bedeutet nicht nur eine gute Idee zu haben, sondern auch immer viele zusätzliche Aufgaben wie das Finden von Fertigungsmöglichkeiten oder auch Buchhaltung, Steuer und Rechnungswesen. Die jetzt-GmbH bündelt alle notwendigen Ressourcen und liefert den Gründern so das Handwerkszeug, um ihre Idee erfolgreich zu machen. Wir bieten die Infrastruktur wie Werkstatt, Besprechungsraum etc., einen Pool an Mitarbeitern sowie Kontakte zu anderen Gründern, Hochschulen und Unternehmen. Im Prinzip geht es darum, Gründern eine zentrale Anlaufstelle zu bieten, wodurch mühseliges Zusammensuchen der einzelnen Kompetenzen wegfällt. Start-Ups, die Teil der jetzt-GmbH werden, profitieren von dieser Aufgabenteilung und können sich dadurch voll und ganz der Weiterentwicklung ihrer Idee widmen. Jeder macht das, was er am besten kann.

 

Das heißt, ein Start-Up ist zunächst an die jetzt-GmbH angegliedert. Steht man als Gründer dann nicht in einem Abhängigkeitsverhältnis?

Anfangs wird das Produkt oder die Idee zwar als Marke der jetzt-GmbH vermarktet, dies soll aber auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt sein. Letztendlich geht es darum, die Ideen so weit zu unterstützen, bis sie „selber laufen können.“ Meist ist dies nach ca. ein bis zwei Jahren  der Fall. Dann sehen wir, welchen Erfolg das Produkt hat und wie es sich im Markt etabliert. Die Kooperation wird dann aufgelöst, das bedeutet die jetzt-GmbH bleibt zwar stiller Teilhaber, hat dann aber keinen Einfluss mehr auf Entscheidungen.

 

Wie läuft der Prozess ab, wenn ein Gründer zu euch kommt? Kann er euch seine Idee präsentieren und ihr kümmert euch um alles Weitere?

Mehr oder weniger. Natürlich soll es nicht so ablaufen, dass ein Gründer mit einer Idee kommt und sagt: „Macht mal“, und sich dann zurücklehnt. Viel mehr geht es um die Zusammenarbeit. Wir überprüfen gemeinsam, wie man dem Gründer unter die Arme greifen kann. Was braucht er, um seine Idee oder sein Produkt erfolgreich zu machen? Sind es technische Feinheiten, braucht er finanzielle Unterstützung, braucht er mehr Recherche? Wir wollen den Gründern helfen, Anfangsschwierigkeiten zu überwinden und ihnen an dieser Stelle Hilfestellung bieten. Wir wünschen uns, dass viel mehr Leute den Weg in die Gründung wagen.

 

Eine solche Unterstützung ist für euch mit einem finanziellen Risiko und personellem Aufwand verbunden. Wie entscheidet ihr, welche Idee es wert ist, dieses Risiko einzugehen?

Natürlich geht man mit den Gründern zu Beginn ein finanzielles Risiko ein und investiert auch einen großen Teil in personelle Ressourcen. Deshalb prüfen wir die Ideen anfangs auch eingehend. Die Gründer erklären uns ihre Idee, präsentieren Zahlen und Pläne. Dann überlegen wir, ob das Modell, aus unserer Sicht, zukunftsfähig ist und wir selbst an diese Idee glauben. Letztendlich bleibt die Entscheidung aber auch eine Bauchentscheidung.

 

„Jeder macht das, was er am besten kann.“ Das gilt auch für eure Plattform Laulima.info. Was genau kann man sich darunter vorstellen? Wer macht da was?

Laulima verbindet Technologie-Anbieter und Technologie-Suchende. Wir stellen uns folgendes Szenario vor: Eine Firma könnte mit nur einem Bauteil ihre Produktion effizienter gestalten. Dieses Bauteil muss allerdings erst gefertigt werden. Also wird ein Mitarbeiter damit beauftragt, zu recherchieren, mit Firmen in Kontakt zu treten, Aufträge und Angebote einzuholen. Das dauert Zeit.  Auch das Endprodukt ist nicht zufriedenstellend. Also entscheidet sich die Firma dazu, selbst eine Maschine anzufertigen, mit der sie auf neue Marktentwicklungen reagieren können. Allerdings steht diese Maschine im Endeffekt an den meisten Tagen still. Nutzen bzw. Kostenersparnis sind im Verhältnis zur Anschaffung nicht rentabel. Warum also nicht die Maschine für Fremdkunden zur Verfügung stellen und sie dadurch auslasten? Die Abstimmung zwischen den einzelnen Firmen wirft jedoch viele Fragen auf und braucht Zeit. Wiederum kein Nutzen für beide Seiten. Hier kommt Laulima.info ins Spiel. Laulima ist die Schnittstelle, welche die Bedürfnisse beider Seiten zusammenführt. Laulima kennt verschiedene Hersteller und bietet die Möglichkeit, Anfragen zu übersetzen und diese dann an den passenden Lieferanten oder Hersteller weiterzuleiten. Es ist also ein großes Technologienetzwerk, welches den Rundumservice von Bestellung bis zur Lieferung abdeckt. So kommen Anbieter und Suchender zusammen und profitieren voneinander. Laulima bedeutet ja nicht umsonst zusammenarbeiten.

 

Vor Kurzem habt ihr das mach-zentrum in Konstanz eröffnet. Gibt es eine Verbindung zwischen der jetzt-GmbH, Laulima und dem mach-zentrum?

Ja, die gibt es. Das mach-zentrum ist sozusagen der Shop zu Laulima. Der „Laulima-Gedanke“ wird vom mach-zentrum weitergetragen. Hier geht es auch darum, dass Menschen mit ihren Ideen kommen und sie im mach-zentrum alles Nötige finden, um diese praktisch umzusetzen. Suchender und Anbieter finden hier zusammen. Es ist auch ein bisschen wie ein Technik-Laden, in den man reingehen und sagen kann, was man braucht. Entweder wir fertigen es dann an oder wir unterstützen die Person mit technischem Fachwissen und bei der Umsetzung. Es geht wiederum um die Zusammenarbeit und das Zusammenführen von Kompetenzen. Gründer haben im mach-zentrum natürlich auch die Möglichkeit, erste Prototypen ihrer Ideen zu entwerfen und zu bauen.

 

Wir freuen uns, euch als Mitglied im cyberLAGO-Netzwerk zu begrüßen. Welche Vorteile seht ihr darin, Teil dieses Netzwerks zu sein?

Wir sehen die Vernetzung als einen großen Vorteil. Wir hoffen, durch cyberLAGO mit Firmen in Kontakt zu kommen, die Lust haben, den „Laulima-Gedanken“ groß zu machen. Wir wollen die Technologie hinter Laulima weiter automatisieren und sind dafür auch auf der Suche nach Partnern in der IT. Zusammenarbeit und Kooperationen fügen sich ja super in die Arbeit eines Netzwerks ein.

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