Initiative Wirtschaft 4.0 veröffentlich Perspektivpapier für nachhaltige digitale Innovationen in Baden-Württemberg
08. Dezember 2021 | News | 3 Minuten Lesezeit
Die Initiative Wirtschaft 4.0 hat ein Perspektivpapier für nachhaltige digitale Innovationen in Baden-Württemberg veröffentlicht. Geschlossen müssen wir die Herausforderungen des Klimawandels anpacken. Dafür benötigt es innovative und nachhaltige Ideen, gepaart mit digitalen Lösungen.
Innovative Ideen, digitale Lösungen, ein nachhaltiger Ansatz – mit diesem Dreiklang soll das Land fit für die Zukunft gemacht werden. Das ist das Ergebnis des Spitzentreffens von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mit Vertreterinnen und Vertretern der Initiative Wirtschaft 4.0. „Ein nachhaltiger Ansatz spielt bei der Transformation der Wirtschaft eine bedeutende Rolle“, sagte die Ministerin. Die Landesregierung hat sich zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 verpflichtet. Die Unternehmen tragen einen bedeutenden Anteil dazu bei. „Beides, Wirtschaft und Nachhaltigkeit, gehören untrennbar zusammen“, betonte die Ministerin bei dem Treffen, das Corona-bedingt in einem virtuellen Format stattfand. Als Leitthema des Spitzentreffens wurde „Green Digital Innovation & Transformation made in BW“ gewählt.
„Trotz Corona dürfen wir den Klimawandel nicht aus dem Blick verlieren. Dieser bedroht die Lebensgrundlagen und Lebensräume überall auf der Welt. Der Klimawandel wird Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, auf globale Lieferketten, Ressourcenverfügbarkeit und auf unseren Wohlstand haben. Geschlossen müssen wir diese Herausforderungen anpacken. Dafür benötigen wir innovative und nachhaltige Ideen, gepaart mit digitalen Lösungen“, so Hoffmeister-Kraut
Antworten auf die Megatrends Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demographie
Die Ministerin diskutierte mit den Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertretern der Initiative Wirtschaft 4.0 Ideen, wie die Transformation des Landes am besten zu begleiten sei. „Es geht darum, die richtigen Antworten auf die drei großen Megatrends unserer Zeit zu finden: Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demographie. Heute unternehmen wir so viel wie noch nie zuvor, um die Digitalisierung der Wirtschaft im Land voranzubringen und damit zugleich unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dafür gibt es bereits zahlreiche positive Beispiele aus Baden-Württemberg. Mein Ministerium will diese Unternehmen weiter unterstützen und fördern und so digitale und innovative Strategien in die Breite der Wirtschaft und die Fläche des Landes tragen“, so die Ministerin weiter.
Ein Perspektivpapier zum Spitzentreffen 2021 (PDF) zeigt mit einem 15-Punkte-Plan auf, welche Lösungswege die Initiative Wirtschaft 4.0 bereits verfolgt und fortan stärker beschreiten will. Ziel ist es, die digitale Transformation in Baden-Württemberg mithilfe von innovativen Ideen weiter voranzubringen und nachhaltig zu gestalten.
Digitalisierung und Klimaschutz durch Förderprogramme unterstützen
Zum einen wird betont, die Digitalisierung und Nachhaltigkeit der Unternehmen und Start-ups durch gezielte Förderprogramme zu unterstützen. Beispielsweise greift der erste missionsorientierte Förderaufruf von Invest BW, dem größten einzelbetrieblichen Förderprogramm in der Geschichte des Landes, das Thema Klimaschutz auf. Bis Ende 2022 werden im Rahmen von Invest BW insgesamt bis zu 300 Millionen Euro bereitgestellt. Darüber hinaus erwirkt die Digitalisierungsprämie Plus nachhaltige digitale Lösungen in der gesamten Fläche des Landes. Um die hohe Bekanntheit der Digitalisierungsprämie Plus zu nutzen, wird eine noch stärkere Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsziele geprüft. Außerdem sollen auch Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung für die Förderung digitaler und nachhaltiger Innovationen eingesetzt werden.
Künstliche Intelligenz als Transformationstechnologie
Ein Werkzeug der Digitalisierung ist die Künstliche Intelligenz (KI). Mit dem Innovationspark KI in Heilbronn soll ein Ökosystem mit internationaler Strahlkraft geschaffen werden, das die gesamte Wertschöpfungskette abbildet – von der Qualifizierung von IT-Fachkräften über die KI-Forschung bis hin zur Kommerzialisierung von ethisch verantwortungsvoller und menschenzentrierter KI „made in Baden-Württemberg“. Das Wirtschaftsministerium stellt dafür 47,5 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 15 Millionen Euro sieht das Wirtschaftsministerium für die Förderung von KI-Exzellenz-Zentren im Land vor – vorbehaltlich der finalen Entscheidungen des Haushaltsgesetzgebers voraussichtlich Ende des Jahres.
Fachkräfte für eine digitale und nachhaltige Wirtschaft qualifizieren
Ebenso sei es nötig, die Fachkräftequalifizierung für eine digitale und nachhaltige Wirtschaft voranzutreiben. Dabei gehe es einerseits um (digitale) Formate bei der Berufsorientierung beziehungsweise der nachhaltigen Eingliederung in den Arbeitsmarkt, andererseits um das Thema Chancengleichheit vor dem Hintergrund einer Unternehmenskultur 4.0. So entstand im Rahmen eines Modellprojekts mit der „Corporate Culture Map“ ein digitales Tool für eine widerstandsfähige, chancengleiche und digitale Unternehmenskultur 4.0, dass das Wirtschaftsministerium ab dem Jahr 2022 zur Verfügung stellt.
Die Initiative Wirtschaft 4.0
Mit der Initiative Wirtschaft 4.0 (IW 4.0) möchte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg gemeinsam mit 35 Partnerorganisationen die Digitalisierung der Wirtschaft voranbringen – branchenübergreifend und mit besonderem Fokus auf die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen und deren Beschäftigten. Die IW 4.0 stellt einen zentralen Baustein der ressortübergreifenden Digitalisierungsstrategie des Landes digital@bw dar. Seit dem Start der IW 4.0 im Jahr 2017 haben die Partnerinnen und Partner in ihren jeweiligen Bereichen zahlreiche Aktivitäten umgesetzt, um die digitale Transformation der Wirtschaft voranzutreiben. Dabei hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die Digitalisierung mit vielfältigen Maßnahmen unterstützt, von der Information und Vernetzung über Beratung, Forschung und Entwicklung hin zu konkreten Förderprogrammen.