Universität Konstanz fördert digitale Kompetenzen von Studierenden
07. Juni 2022 | News | 2 Minuten Lesezeit
Neue Ideen in der Hochschullehre zu entwickeln und erproben: darum geht es bei den Projekten, die bei der Ausschreibung „Freiraum 2022“ der Stiftung Innovation in der Hochschullehre erfolgreich waren, darunter drei Projekte der Universität Konstanz. Die Stiftung hob das Innovationspotenzial der Projekte hervor, die über bestehende Lehr- und Lernsettings hinausgingen und Neues für Studium und Lehre erprobten. Ausgewählt wurden das Projekt „Agile Methoden für die verwaltungswissenschaftliche Lehre (AgilePA)“ von Prof. Dr. Ines Mergel, Professorin für Public Administration – Digital Governance an der Universität Konstanz, sowie die beiden Projekte „LearningSTAR“ und „digiSTAR“ von Prof. Dr. Johannes Huwer, Professor für Fachdidaktik der Naturwissenschaften an der Universität Konstanz und an der PH Thurgau.
Projekt AgilePA
Während der Corona-Pandemie wurde die Forderung nach einer agileren und digitaleren öffentlichen Verwaltung laut. Doch weil der rechtliche Handlungsspielraum bei Verwaltungsprozessen streng ist, stößt die geforderte Transformation schnell an ihre Grenzen, was das Erlernen moderner Arbeitsmethoden und neuer technologischer Anwendungen erschwert. Hier setzt das Projekt „AgilePA“ an und sucht, die Kompetenzen, die für eine agile und digitale Verwaltung benötigt werden, bereits in die verwaltungswissenschaftliche Lehre zu integrieren. So sollen die Studierenden bestmöglich auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorbereitet werden. „Unser Ziel ist es, die Studierenden bereits in der grundständigen Lehre mit den Theorien und Methoden agiler Arbeitsmethoden vertraut zu machen, so dass sie diese dann in die Routinen der prozessorientierten rigiden Linienorganisation der öffentlichen Verwaltung einbringen können“, sagt Verwaltungswissenschaftlerin Ines Mergel.
LearningSTAR
Digitale Kompetenzen stehen ebenfalls im Mittelpunkt der beiden weiteren ausgewählten Projekte, die auf Lehramtsstudierende ausgerichtet sind. „LearningSTAR“, das gemeinsam mit der PH Weingarten entworfen wurde, will anhand konkreter Experimente aus dem naturwissenschaftlich-technischen Unterricht eine digital angereicherte Lernumgebung im Reallabor, also Laborsituationen, bereitstellen. „Auf diese Weise können Lehramtsstudierende typische Fehler bei der Anleitung von Experimenten kennen lernen, die Fehler diagnostizieren und aufbauend darauf unterschiedliche Handlungsoptionen erproben“, sagt Johannes Huwer. Hierzu wird die digitale Technologie Augmented Reality (AR) genutzt.
digiSTAR
Das Projekt „digiSTAR“, das in Kooperation mit der TU Kaiserslautern durchgeführt wird, will bereits Lehrveranstaltungen im Grundstudium mit fachdidaktisch fundierten, passenden digitalen Lernbausteinen anreichern. Dies können Multimedia-Selbstlern-Module, AR-Ergänzungen, die beispielsweise die Teilchenebene besser vorstellbar machen, oder die gezielte Integration von digitaler Messwerterfassung & Datenauswertung in Praktika sein. Huwer erklärt: „Das Konzept ist im pädagogischen Doppeldecker angelegt: So können Lehramtsstudierende der Naturwissenschaften digitale Lernumgebungen anhand aktueller fachdidaktischer Forschungserkenntnisse gestalten, in reale Microteachings einbinden und direktes Feedback der Zielgruppe erhalten.“
Die Projekte werden laut Förderzusage voraussichtlich ab September 2022 starten können.