Seit Kurzem ist die tarienna GmbH aus Friedrichshafen Teil des cyberLAGO-Netzwerks. Wir haben uns mit Geschäftsführer Mark Joachim unterhalten, um zu erfahren, wie sie ihre Kunden bei der digitalen Transformation unterstützen, welche aktuellen Projekte sie momentan verfolgen und warum es ihnen wichtig war, Mitglied bei cyberLAGO zu werden. tarienna berät kleine und mittelständische Unternehmen in Sachen Digitalisierung und Internet der Dinge, bezeichnet sich als „Dienstleister rund um das intelligente Produkt.“ Warum ist es euch wichtig, die Unternehmen bei der digitalen Transformation zu begleiten?
Technologie wird ja oft als „böse“ und „gefährlich“ dargestellt. Etwas, womit die großen Konzerne Geld verdienen, während die kleinen Leute auf der Strecke bleiben. Wir sehen Technologie als eine Möglichkeit, die zum Wohle aller eingesetzt werden kann. Denn es geht immer darum, wie und mit welcher Absicht die Menschen Technologie nutzen. Daraus ergibt sich dann das Gute und Böse. Wir sind der Meinung, dass man mit Technologie Menschen zusammenbringen und sie miteinander verbinden kann. Bei uns steht das Erlebnis im Vordergrund – das Erlebnis mit dem eigenen Produkt, der eigenen Dienstleistung, dem eigenen Service. Wir stellen uns deshalb immer die Frage: Wie kann ich ein Erlebnis mit einem Produkt in der digitalen Welt aufwerten und dadurch ein Wow-Effekt schaffen? Technologie als Chance sehen und die Kunden dabei unterstützen, ihren individuellen Weg dafür zu finden, das ist uns wichtig.
Wie sieht diese Unterstützung dann konkret aus?
Im Grunde haben wir drei Ansätze, die wir je nach Status quo des Kunden anwenden. Für Kunden, die noch ganz am Anfang stehen, bieten wir einen Workshop zur Orientierung an. In einem Tagesworkshop werden Ideen und Strategien für die individuelle digitale Transformation erarbeitet. Am Ende des Tages wissen die Teilnehmer, welche Chancen und Risiken eine Veränderung mit sich bringt. Sie erlangen Klarheit und Orientierung, um über ihren nächsten Schritt zu entscheiden.
Im zweiten Ansatz geht es um die Umsetzung von Pilotprojekten und Prototypen. Wir unterstützen den Kunden bei der Erstellung von Software-Prototypen für mobile Anwendungen, Plattformen und digitale Dienste. Pilotprojekte ermöglichen es, Ideen schnell und gezielt an der Zielgruppe zu testen und frühzeitig Fehlentwicklungen zu erkennen.
Beim dritten Ansatz fokussieren wir uns auf die konkrete Umsetzung und die Einführung der Idee ins Unternehmen. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, die notwendigen Veränderungen im Unternehmen anzugehen, Mitarbeiter darauf einzustimmen und den Geist der Ideen- und Pilotphase im Kern des Unternehmens zu verankern.
Auf eurer Website wirst du als Kopf und deine Frau als Herz von tarienna bezeichnet. Was möchtet ihr mit dieser Unterscheidung aussagen?
Genau genommen möchten wir deutlich machen, dass beides zusammengehört. Es gibt ja immer zwei Seiten der Medaille. Natürlich spielen Software und IT bei uns eine tragende Rolle, was das nötige Know-how voraussetzt. Aber die Emotion und das Kreative gehören auch dazu. Ich stehe quasi für das fachliche IT-Wissen, meine Frau für Emotion und Kreativität. Wir wollen das nicht trennen, sondern zeigen, dass Mensch und Technologie zusammengehören. Deswegen das Bild mit Herz und Kopf.
Im August 2017 hat tarienna die Marke Socialbit übernommen. Was ist Socialbit im Moment?
Da die Anfänge von tarienna in der App-Entwicklung liegen, war es für uns sinnvoll, Socialbit zu übernehmen. tarienna wird nach wie vor mit diesem Thema in Verbindung gebracht, das können wir uns dadurch beibehalten. Wenn eine Anfrage zur App-Entwicklung über Socialbit kommt, nutzen wir das natürlich und prüfen, ob das auch ein Thema für tarienna wäre.
Ihr habt außerdem noch ein Projekt am Laufen, welches sich ebenfalls in euer Kopf-Herz-Bild einordnen lässt. Was hat es mit dem Projekt Breaking Borders auf sich und wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Die Idee von Breaking Borders ist es, mithilfe von Linien die Bewegungen der Menschen in einer Art Kunstwerk festzuhalten. Diese entstand gemeinsam mit einer Künstlerin aus Feldkirch. Der Community-Gedanke steht bei diesem Projekt klar im Vordergrund. Wir wollen ein Zeichen setzen gegen Abgrenzung und Rassismus.
Breaking Borders ist also ein soziales Kunstprojekt, bei dem es darum geht, Menschen miteinander zu verbinden, physikalische und mentale Grenzen zu überwinden und eine Spur zu hinterlassen. Jede menschliche Bewegung hinterlässt Spuren, Breaking Borders liefert das Werkzeug, um diese Bewegungen zu visualisieren. Mithilfe einer App werden die Wege, die man täglich zurücklegt, aufgezeichnet und durch Linien sichtbar gemacht. Dabei spielt es keine Rolle, ob man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto unterwegs ist. Je mehr Menschen weltweit sich an dem Projekt beteiligen, desto größer wird das Kunstwerk und desto mehr Grenzen werden überwunden.
Wir freuen uns, euch im cyberLAGO-Netzwerk zu begrüßen. Was möchtet ihr als Mitglied beitragen, um das Netzwerk und die Digitalwirtschaft in der Region voranzutreiben?
Wir möchten dabei unterstützen, cyberLAGO im Bodenseekreis weiter zu vernetzen. Wir möchten Impulse setzen und dabei sein, das Netzwerk dort sichtbarer zu machen. Die Art der Veranstaltungen und den Fokus, den cyberLAGO verfolgt, gibt es dort momentan noch nicht so stark. Das wollen wir ändern und mit unserer Mitgliedschaft unterstützen.