Digitale Ernte eingefahren: So lief der digitale HACK AND HARVEST Hackathon
30. April 2020 | News | 3 Minuten Lesezeit
Am 24. und 25. April 2020 fand der digitale HACK AND HARVEST Hackathon statt. Zwei Tage lang arbeiteten rund 80 Teilnehmer und sieben Mentoren an Ideen, wie die Bodenseeregion auf die Coronakrise und die Zeit danach reagieren kann, und erarbeiteten erste Lösungsansätze und Prototypen. Die Veranstaltung lief vollständig digital ab, die Teilnehmer konnten sich online zu Videokonferenzen, Besprechungen und Workshops dazuschalten und über bereitgestellte Online-Tools miteinander kommunizieren und arbeiten. Entstanden sind mehrere innovative Projekte, die zum Abschluss der Veranstaltung vorgestellt wurden und nun fortgesetzt werden sollen. Veranstalter des Hackathons waren das Kompetenznetzwerk cyberLAGO e.V., die Konstanzer Initiative Unternehmer für Gründer und die Stadt Konstanz.
Ideen für die Bodenseeregion
Insgesamt 18 Ideen fanden den Weg in den Ideenworkshop am Freitagvormittag, daraus bildeten sich acht Projektgruppen. Dabei kamen interdisziplinäre Teams zustande, die sich aus Teilnehmern mit unterschiedlichen Skills, mit und ohne Hackathon-Erfahrung sowie aus verschiedenen Branchen zusammensetzten. Mit „ichgruende.de“ entstand z. B. ein neuartiges Gründungsportal, das es ermöglicht, online optimale Unterstützung für Gründer anzubieten. Bei „reservo“ geht es u. a. um Rerservierungsanfragen und eine optimale Auslastung von Restaurants ab dem Zeitpunkt, wenn diese unter entsprechenden Auflagen wiedereröffnen dürfen. Das Projekt „Organifarms“ möchte mit vertical farming, ergänzt durch Robotic as a service und KI-basierter Technik, die Landwirtschaft effizienter gestalten. Eine 3D-Karte, welche mit bereits vorhandenen Sensordaten gespeist wird, ist die Idee hinter „Jartis“. Einzelhandel, Tourismus und Sehenswürdigkeiten könnten auf diese Weise in 3D in einer Karte dargestellt werden.
Weitere Projekte umfassten die Themen Barrierefreiheit, Nutzung freier Flächen für günstigen Wohnraum, Live-Daten des ÖPNV und datenschutzkonforme Videokonferenzen z. B. im Bereich Telemedizin. Weitere Ideen, die beim Hackathon entstanden sind, sollen auch nach Abschluss weiterverfolgt werden. Den Teilnehmern steht hierfür unter anderem die beim Hackathon eingesetzte Kommunikationsplattform zur Verfügung.
Mentoren unterstützen digital
„Unser Ziel als Veranstalter war und ist es, dass die Projekte während des Hackathons und darüber hinaus eine bestmögliche Chance zur erfolgreichen Umsetzung haben“, erklärt Tobias Fauth, Geschäftsführer des cyberLAGO e.V. Sieben Experten aus unterschiedlichen Bereichen haben deshalb die Teams über Chat und Videokonferenz zwei Tage lang als Mentoren begleitet, und jeder hat den Teilnehmern seine weitere Unterstützung angeboten.
Einer davon war wie im vorigen Jahr Friedhelm Schaal, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Konstanz. „Für die Stadt Konstanz ist klar, dass viele Herausforderungen nur gemeinsam gemeistert werden können. Deshalb war der Hackathon der optimale Rahmen, um Problemstellungen in verschiedenen Themenfeldern und Branchen gemeinsam zu beleuchten und Lösungen dafür zu finden. Und ich bin beeindruckt, wie gut das funktioniert hat.“
Nicht nur Hacking: Workshops und aktive Pausen
Die Teilnehmer hatten außerdem die Möglichkeit, an weiteren Angeboten teilzunehmen. Matthias Helmke, Workforcemanager der Mediafavoriten, erklärte den Teilnehmern in einem Workshop, wie Kreativität entsteht, und gab Tipps an die Hand, um Kreativität aktiv zu fördern. Florian Schweer, Geschäftsführer der FSBV Gmbh, bereitete die Teilnehmer in seinem Pitch-Training auf die digitale Abschlusspräsentation am Samstagabend vor und erklärte den Aufbau und die Struktur eines guten und überzeugenden Pitch. Zum Auftakt des Hackathon hatte Marcus Stavrakakis von Wandelgang die Teilnehmer bereits bei der Ideen-Entwicklung im Rahmen eines Ideenworkshops begleitet. Neben inhaltlichem Input standen den Teilnehmern auch aktive Pausen zur Verfügung, in denen Yoga, Meditation oder Fitness per Videostream angeboten wurde.
Da der Hackathon in diesem Jahr coronabedingt nicht wie geplant stattfinden konnte, hatten die Veranstalter sich kurzfristig dazu entschlossen, ihn digital durchzuführen. „Wir freuen uns, dass dies von den Teilnehmern und Mentoren positiv aufgenommen wurde und die Umsetzung so gut funktioniert hat. Vor ein paar Monaten wäre ein solches Format für viele noch undenkbar gewesen“, so Robert Ilse, Sprecher der Initiative Unternehmer für Gründer. „Durch die Standortunabhängigkeit hatten wir nicht nur Teilnehmer aus der internationalen Bodenseeregion, sondern auch aus Großbritannien und den USA.“ Die Erfahrungen mit verschiedenen digitalen Tools werden deshalb auch in die Planungen für den nächsten HACK AND HARVEST Hackathon miteinbezogen, der 2021 wieder im Konstanzer Innovationsareal farm stattfinden soll.
Einen Beitrag von Regio TV zum HACK AND HARVEST findet ihr hier.