19 Millionen Euro für Forschungsprojekte zum Quantencomputing
11. Januar 2021 | News | 2 Minuten Lesezeit
Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium fördert sechs Verbundforschungsprojekte zum Quantencomputing mit über 19 Millionen Euro. Darunter das Projekt QORA , an dem die Duale Hochschule Ravensburg und die Universität Konstanz beteiligt sind.
Mit über 19 Millionen Euro fördert das Wirtschaftsministerium für eine Dauer von zwei Jahren sechs Verbundforschungsprojekte zum Quantencomputing. Die Projektideen wurden in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft im Rahmen eines Förderaufrufs des „Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg“ eingereicht.
QORA – Quantenoptimierung mit resilienten Algorithmen
Ziel des Verbundprojekts QORA ist die Entwicklung von Optimierungsverfahren für portfoliobezogene Entscheidungen. Für Unternehmen wird die Fähigkeit, schnell optimale Entscheidungen zu treffen, zunehmend zu einem maßgeblichen Wettbewerbsvorteil. Quantencomputer können perspektivisch konventionelle Rechner bei Optimierungsverfahren übertreffen. Im Projekt werden daher solche Optimierungs-Algorithmen entwickelt und in der Praxis erprobt.
Die Projektpartner:
- Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF, Freiburg
- Duale Hochschule Baden-Württemberg, Ravensburg
- Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Institut für Theoretische Physik
- Universität Konstanz, Fachbereich Physik
- Universität Stuttgart, Institut für Funktionelle Materie und Quantentechnologien
- Universität Stuttgart, Institut für Technische Informatik
Enorme Chancen für Wirtschaft und Wissenschaft
In den Vorhaben arbeiten Forscherinnen und Forscher aus insgesamt sechs Fraunhofer-Instituten gemeinsam mit 16 weiteren Universitäts-, Hochschul- und außeruniversitären Instituten des Landes sowie rund 40 assoziierten Unternehmenspartnern aus Baden-Württemberg und Deutschland zusammen. So sollen unter Nutzung von Quantencomputing-Ressourcen des Kompetenzzentrums Forschung und Entwicklungsarbeiten in verschiedenen Themenstellungen vorangetrieben werden.
Anwendungsorientierte Forschung im Fokus
Bei den von der Fraunhofer-Gesellschaft koordinierten Vorhaben handelt es sich um vorwettbewerbliche und kooperative Forschungsarbeiten mit dem Ziel, Erkenntnisse der Forschung aus dem Gebiet der Quantentechnologien im Hinblick auf eine praktische Anwendung weiterzuentwickeln und für die Wirtschaft nutzbar zu machen. Dabei steht besonders die anwendungsorientierte Erforschung und Entwicklung von Algorithmen und Architekturen von Quantencomputern im Fokus. Herzstück für die Berechnungen von Quantenalgorithmen wird der neue IBM Quantencomputer in Ehningen sein, der exklusiv dem bundesweiten Fraunhofer Kompetenznetzwerk für eine Nutzung zur Verfügung steht. Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF in Freiburg ist in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart mit der administrativen Koordination des Kompetenzzentrums in Baden-Württemberg betraut.
In den sechs Verbundforschungsprojekten werden sowohl neuartige Lösungsansätze für Hard- und Software für das Quantencomputing als auch eine große Bandbreite von Anwendungen untersucht. Die Forschungsschwerpunkte reichen von neuen Simulationsansätzen für Materialien in künftigen Energiespeichern über die Optimierung von Anlageportfolios im Finanzwesen sowie die Steuerung hocheffizienter Betriebsprozesse in der industriellen Produktion bis hin zur Verbesserung von Stabilitätsparametern in kritischen Infrastrukturen der Energieversorgung.