„Für mich ist einer der größten Erfolge, dass wir jetzt wahrgenommen werden“

06. September 2023 | | 3 Minuten Lesezeit

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Am 8. September feiert das Startnetzwerk Thurgau sein zehnjähriges Vereinsjubiläum. Wir haben mit Geschäftsführerin Janine Brühwiler über die Geschichte und Ziele des Netzwerks gesprochen und warum es sich lohnt, bei der Jubiläumsveranstaltung in Frauenfeld dabei zu sein.

Janine Brühwiler, Geschäftsführerin Startnetzwerk Thurgau

Wer steckt hinter dem Startnetzwerk Thurgau?

Das Startnetzwerk Thurgau wurde im Februar 2013 von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Thurgau, dem Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Thurgau, dem Thurgauer Gewerbeverbandes (TGV) und der Thurgauer Kantonalbank (TKB) gegründet.

Das Ziel war, alle Anfragen zu Gründung und Selbstständigkeit zu zentralisieren. Angefangen haben wir damals klein, es gab nur eine Ansprechpartnerin bei der Industrie- und Handelskammer, die das Startnetzwerk als Nebenaufgabe geführt hat. Als ich vor drei Jahren dazu gestoßen bin, hat sich das geändert und mittlerweile sind wir zu dritt.

Begonnen hat das Startnetzwerk Thurgau mit wenigen Beratungen und einigen Abendkursen. Jetzt sind wir bei circa 20 Kursen, 2 größeren Events und 60 bis 80 Beratungen pro Jahr.

Gibt es besondere Meilensteine, an die du gerne denkst?

Den einen Meilenstein habe ich tatsächlich nicht. Es gibt viele kleine Meilensteine, die das Projekt zu einem großen Ganzen gemacht haben.

Wir sind dieses Jahr umgezogen und haben jetzt in Frauenfeld unsere eigenen Büros. Auch die Projekte zur Innovationsförderung, die im Kanton Thurgau laufen und bei denen wir involviert sind, sind sehr spannend. Wir sind das Bindeglied zu den Gründenden, wir kennen sie und können ihre Bedürfnisse, Anliegen und sie selbst aktiv in die Projekte einbringen.

Für mich ist einer der größten Erfolge, dass wir jetzt von allen Seiten wahrgenommen werden – als Support für Gründer, und als Netzwerk.

Wie stark ist die Gründerszene im Thurgau?

Die Statistik zeigt, dass es immer mehr Gründungen gibt, auch schweizweit. Im Thurgau liegen wir mit Gründungen im Durchschnitt. Wir unterscheiden beim Startnetzwerk Thurgau zwischen den gewerblichen Firmengründungen, also beispielsweise der Aufbau eines Maurerbetriebs, und zwischen Start-ups.

Die Zahl der Start-ups ist im Moment im Vergleich zu Zürich oder Zug noch eher gering. Das liegt daran, dass wir im Kanton Thurgau keine Hochschulen haben und damit auch keine Absolventen, die hier ausgebildet wurden und direkt ein Start-up gründen. Start-ups werden im Thurgau eher von denjenigen gegründet, die hier aufgewachsen sind und dann wieder zurückkommen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass potenzielle Gründer von unserem Netzwerk erfahren, welches sie unterstützt. Das führt auch wiederum zu mehr Gründungen.

Kooperiert ihr auch über Kanton- und Landesgrenzen hinaus?

Ja, in jedem Fall. Insbesondere deshalb, weil wir der Meinung sind, dass Gründern überall Unterstützung angeboten werden sollte und wir sie dann entsprechend vernetzen können. Beim Thema Startup-Förderung arbeiten wir beispielsweise sehr stark mit St. Gallen zusammen und grundsätzlich sind wir mit allen Kantonen im Austausch. Wenn Anfragen von Bewohnern aus anderen Kantonen kommen, leite ich das an die entsprechenden Stellen weiter. Darüber hinaus schauen wir natürlich immer, wo eine Zusammenarbeit thematisch sinnvoll ist, so kam beispielsweise auch der Kontakt zu cyberLAGO zustande.

Welche Projekte stehen als nächstes an?

Ein großes Projekt ist der „Digital and Innovation Campus“, der in Kreuzlingen eröffnet werden soll und die Stadtkaserne Frauenfeld, bei denen wir auch involviert sind. Wir möchten dort eine gute Anlaufstelle und ein Zuhause schaffen, in dem sich Gründende austauschen können.

Für wen ist eure Jubiläumsfeier interessant?

Interessant ist sie für alle, die in den letzten Jahren gegründet haben, für alle die sich überlegen zu gründen, egal in welchem Bereich, und für diejenigen, die sich vernetzen möchten. Wir sind jetzt bei knapp 250 Anmeldungen. Wir haben auch bewusst Politik und Wirtschaft eingeladen, damit sich deren Vertreter ein Bild der Gründerszene im Thurgau machen können. Organisierte, branchenspezifische Treffpunkte und Zeitfenster fördern den Austausch zusätzlich, außerdem werden über 20 Gründer ihre Ideen am 8. September präsentieren.

Anmelden kann sich bis zum letzten Moment, wir haben noch Platz.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.startnetzwerk.ch

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