Neun Städte und Gemeinden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gründen gemeinsam mit vier Hochschulen die „Smart Government Akademie Bodensee“. Diese länderübergreifende Plattform vernetzt Erfahrung und Wissen, um neue Lösungen für die Arbeits- und Leistungsbereiche der Kommunen rund um den Bodensee bereitzustellen. Unterstützt wird das Projekt als Interreg V-Programm. Ziel ist, aktuelle Chancen und Herausforderungen der Verwaltung von morgen gemeinsam zu nutzen. Auftaktveranstaltung der Smart Government Akademie Bodensee (© Stadt Bregenz)
Innovative Technologien wie das Internet der Dinge, Sensorsysteme, Big Data oder Künstliche Intelligenz markieren eine neue Welle der Digitalisierung. Unter dem Stichwort „Smart City“ wurden rund um den Bodensee bereits erfolgreiche Initiativen lanciert. Für den öffentlichen Sektor bietet sich dadurch eine Vielzahl an Möglichkeiten durch die Vernetzung von Daten und Diensten, dem Austausch von Wissen und der Möglichkeit, von den Erfahrungen der anderen Projektpartner zu lernen.
Die Partnerstädte sind dabei die deutschen Städte Konstanz, Friedrichshafen und Ravensburg, die österreichischen Städte Bregenz, Dornbirn und Feldkirch sowie die Schweizer Partner Schaffhausen, St. Gallen und die Gemeinde Berg/SG. Neben der Universität St. Gallen beteiligen sich die Universität Konstanz, die Zeppelin Universität sowie die Fachhochschule Vorarlberg am Projekt.
Jede der neun Partnerstädte und -gemeinden bringt mit aktuellen Smart Government-Projekten einen praktischen Beitrag in das Projekt ein, das die vielfältigen Initiativen der Bodenseeregion widerspiegelt. Dieser praktischen Arbeit wird je eine wissenschaftliche Forschungsinstitution zur Seite gestellt.
Die Arbeitsfelder und Projektpartner im Überblick
Die Stadt Bregenz widmet sich gemeinsam mit der Stadt St. Gallen, der Stadt Friedrichshafen und der Gemeinde Berg/SG – begleitet von der Universität St. Gallen und der Fachhochschule Vorarlberg – dem Arbeitsfeld „Smarte Verwaltung“. Mit diesem Thema wurde ebenfalls die Zeppelin Universität in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Ravensburg betraut.
Die Städte Konstanz und Feldkirch arbeiten mit der Universität Konstanz sowie der Universität St. Gallen am Thema „Humanzentriertes Design“. Gemeinsam mit der Fachhochschule Vorarlberg werden sich die Städte Dornbirn und Schaffhausen mit der „Ausschöpfung des Innovationspotenzials smarter Technologien“ beschäftigen. Der „Urbane Datenraum Bodensee“ wird praktisch von den Städten Konstanz und Friedrichshafen bearbeitet, wissenschaftlich begleitet von der Zeppelin Universität.
In Workshops und Tagungen werden die Ergebnisse der einzelnen Kooperationsprojekte präsentiert und vernetzt. Zu verschiedenen Themen sind auch Bürgerinnen und Bürger zu Teilhabe und Mitgestaltung eingeladen. Am 24. September 2019 werden in diesem Jahr alle Projekte und Projektpartner im Rahmen eines „Smart Government Summit“ an der Universität St. Gallen vorgestellt.
Die Bodenseeregion greift so gemeinsam ein zukunftsweisendes Thema auf und etabliert sich als Wissenspool zum Thema «Smart Government». Innovative Ansätze erlauben den beteiligten Städten und Gemeinden auf lange Sicht, auch innovative Unternehmen anzuziehen und progressive Lösungen für den Bodensee als Wirtschaftsregion anzubieten.
Testimonials
Der Bregenzer Bürgermeister Dipl.-Ing Markus Linhart zeigt sich erfreut, dass es auf Initiative der Landeshauptstadt Bregenz mit der Universität St. Gallen gelungen ist, eine zukunftsweisende Kooperation zu finden: „Smarte Verwaltung kann nur im Austausch mit anderen Kommunen und vor allem auch nur mit der direkten Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger gelingen.“
Kuno Schedler, Professor an der HSG, streicht die Verbindung von Forschung und Praxis heraus: „Die Städte und Gemeinden im Bodenseeraum gelten als Pioniere in diesem Thema. Das schafft eine perfekte Grundlage für die Zusammenarbeit von Praxis und Forschung.“ Die internationale Forschung zeigt, dass in der westlichen Welt zwar viele theoretische Konzepte bestehen – eine konkrete, praktische Umsetzung ist hingegen noch nicht verbreitet. Das Projekt wird hier Maßstäbe setzen.